Parallelen und Überschneidungen mit anderen Systemen

Folgende 4 Persönlichkeitsanteile werden angeschaut und verbunden:

a. Der Aufstellenden selbst, als Träger der elterlichen Erziehungsbemühungen (Ge- und Verbote)
b. Das „Kindlichen Selbst“, als Träger der Bereiche Freude, Trauer,  Spaß/Kreativität und Antrieb.
c. Das „Erwachsenen (freien) Selbst“, dem moderierenden Anteil,der es nicht braucht gebraucht zu werden“, 
   der IMMER wählen kann und dem es gut gehen darf! (ist oft noch „originalverpackt“!)
d. Das "Körperselbst", als Basisstation die Geist und Seele keinnen Ort hätten, ohne die Geist und Seele keinen Ort hätten.

Wenn diese Anteile wieder belebt und miteinander verbunden sind, der Mittler, das Erwachsene Selbst, seiner Aufgabe (wieder) gerecht wird, entwickeln sich viele Lösungen fast von selbst.

Diese Aufteilung findet sich auch in vielen anderen erfolgreichen Systemen:

1. Freud definierte:
a. Über-Ich, der Bereich der Regeln, Ge- und Verbote, die durch die Eltern weitergegeben werden
b. Es, der Bereich der „Triebe“, Wünsche und Gefühle
c. Ich, der Anteil, der zwischen den erstgenannten vermittelt

2. Die Transaktionsanalyse (Eric Berne/Thomas A. Harris) sieht es ähnlich:
a. Eltern-Ich
b. Kindheits-Ich
c. Erwachsenen-Ich

Weitere Ideen dazu:

Das entwickelte Erwachsenen-Ich koordiniert die ständig einstürmenden Daten und ist auch für eine funktionierende Wahrscheinlichkeitsabschätzung zuständig. (Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Vorhaben gelingt…?) Da es sich erst nach dem Kindheits- und dem Eltern-Ich entwickelt, reagiert es meist ein wenig nach den Erstgenannten!

Lt. Harris werden unsere Kinder zu wenig getragen und bejaht - er nennt es „streicheln“!

Dieses „Streicheln“ ist besonders etwa ab dem 10. Lebensmonat für die Entwicklung des Erwachsenen-Ichs im Kind von größter Bedeutung. (Thomas A. Harris „Ich bin o.k. Du bist o.k.“, 48. Auflage Juni 2014, ab Seite 47)

Auch Jean Liedloff beschreibt in ihrem in der Beck’schen Reihe erschienenen Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ die positiven Auswirkungen des „Getragenwerdens“. Die dort beschriebenen „getragenen“ Kinder werden nicht „erzogen und ermahnt“. Sie nehmen ihre Umwelt an weil sie sich selbst stets angenommen fühlen durften und verfügen über ein gut entwickeltes Erwachsenen-Ich (Selbst-Bewusstsein), das sie stark und belastbar macht.

Im Rahmen der SSI werden das Erwachsenen- und das Kindheits-Ich gebührend empfangen und (wieder) aufgebaut.

3. In Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thuns kommunikationspsychologischen Modellen, die das Wechselspiel der Eltern- und Kind-Ich-Anteile äußerst anschaulich beschreiben, definiert er folgendes:

a. die Gruppe der „mahnenden inneren Stimmen“ (Eltern-Ich) und
b. die Gruppe der „aufbegehrenden Anteile“ (Kindheits-Ich) je als „Teammitglieder“

Er regt an:
c. die Position des Beobachters (Erwachsenen Ich) einzunehmen, des Leiters, der vermitteln und Veränderungen initiieren kann.

Von Thun zitiert im 3. Band von “MITEINANDER REDEN“ folgendes:

„Seitdem, wie Viktor Frankl (1975) bemerkte,
die Instinkte dem Menschen nicht mehr sagen, was er tun muss,
die Traditionen kaum noch, was er tun soll,
seitdem wir dazu befreit und dazu verurteilt sind,
unser Wollen und Handeln nach “eigenen“ (und was heißt das?) Maßstäben auszurichten,
seitdem stehen wir allein vor einem großen Projekt:
Wie kommuniziere, wie verhalte ich mich richtig?“

In diesem 3. Band entwickelt er eine Anleitung zur Selbstbeantwortung (Entwicklung des Mittlers/Erwachsenen Ichs/-Selbstes), da „die Frage nach dem richtiges Verhalten sich nie abstrakt, sondern immer im konkreten Augenblick stellt.“ (F.S.v.Th. 1998, S.12)


4. Gehirnphysiologisch beschreibt Dr. Arthur Janov (Janov 2012 S. 64-70), in den hier sinngemäß wiedergegebenen Ausführungen, folgende Parallelen:

a. Stammhirn (ältester Teil, auch „Eidechsenhirn“ genannt – zuständig für die grundlegenden Überlebensfunktionen mittels starrer Instinkte/regelhaften Verhaltens) - entspricht der Ebene der Regeln, des Eltern - Ich.
b. Limbisches System (In höher entwickelten Tieren, mit Hypothalamus und Thalamus, Hippokampus und Amygdala) - zuständig fürs Fühlen - entspricht dem Bereich der Erfassung der Welt mittels Gefühlen - dem Kindheits- Ich
c. Neocortex (zuletzt entwickelter Teil des Gehirns - zuständig für intellektuelle Funktionen, Ideen und das Denken) - entspricht dem Erwachsenen-Ich

5. In der Meditation werden wahrgenommen:
a. Gedanken/Bilder (meist Eltern-Ich/ Kindheits-Ich)
b. Gefühle (Kindheits-Ich)
c. der Anteil, „der fähig ist, diese inneren Regungen zu beobachten“ (das Erwachsenen-Ich)

Beim Meditieren geht es um die Kontrolle über das eigene Bewusstsein. Das Anschauen und „gehen lassen“ der immer wieder auftauchenden Bilder und Gedanken lässt den „Beobachter“ wachsen. Diesen Beobachter nennt Harris Erwachsenen-Ich.